Bericht über den Übungstag der Feuerwehren Angerstein und Elvese
am Samstag, den 25. August 2007











Am Samstag, den 25. August 2007 ging es bei der Feuerwehr Elvese ab 08:30 Uhr bereits hoch her. Die Kameradinnen und Kameraden aus Angerstein und Elvese trafen sich zu ihrem gemeinsamen Übungstag. Nachdem die Fahrzeuge der beiden Wehren, an diesem Tag noch verstärkt durch das Löschgruppenfahrzeug LF 16- TS der Feuerwehr Nörten- Hardenberg, ausgerüstet worden waren, wurde die erste Übung vorbereitet. Folgende Fahrzeuge standen den Übenden zur Verfügung: 2x TSF- W der FF Angerstein und Elvese ( Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank 750 Liter ) 1x GW- N der FF Angerstein ( Gerätewagen Nachschub ) 1x LF 16- TS der FF Nörten- Hardenberg ( Löschgruppenfahrzeug mit zusätzlicher Tragkraftspritze )

Nachdem die Wehren per Funk aufgefordert wurden mit Sonderrechten zur Kläranlage Nörten- Hardenberg zu fahren, fanden sie an der Einsatzstelle folgende Situation vor:

Lage:

Nach einer Verpuffung im Bereich der technischen Anlagen der Kläranlage Nörten- Hardenberg kam es zu einem Brand in der Pumpenanlage und im Außenbereich zu einem Flächenbrand. Ein Mitarbeiter wurde in der Pumpenanlage vermisst, ein weiterer wurde in einer Arbeitsgrube verletzt und konnte sich nicht mehr selbstständig befreien, da die Leiteranlage zerstört und die Person nicht mehr gehfähig war.

Die Aufgaben:

Menschenrettung aus der Pumpenanlage und der Arbeitsgrube sowie Brandbekämpfung auf dem Gelände. Beachtung aller wichtigen Einsatzgrundsätze, wie z. B. Atemschutzüberwachung, Bereitstellen von Rettungstrupps für den Atemschutzeinsatz )

Der Ablauf:

Die eintreffenden Kräfte wurden vom Zugführer, hier der Ortsbrandmeister der FF Angerstein Jürgen Schmidt, kurz eingewiesen und bekamen von ihm die Einsatzaufträge zugeteilt.

Das TSF- W Elvese sollte die Menschenrettung aus der Arbeitsgrube übernehmen, TSF- W Angerstein leitete die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Pumpenhaus ein und der GW- N richtete eine Wasserentnahmestelle ein und baute eine Wasserversorgung für die Brandbekämpfung auf dem Gelände auf.
Die Mitglieder der Elveser Feuerwehr konnten, nachdem sie eine Steckleiter in die Grube abgelassen hatten, mit einem Atemschutztrupp zum Verletzten vordringen. Die Person musste mit Hilfe einer Krankentrage und einer Anzahl von Feuerwehrleinen zur Sicherung heraufgezogen werden. Hierbei wurde die Steckleiter als Bockleiter genutzt, um eine Art behelfsmäßigen Windenbock zu erhalten.
Die Angersteiner Kameradinnen und Kameraden leiteten die Personensuche unter Atemschutz ein. Hierbei wurde für das vorzunehmende 1. Strahlrohr Wasser aus dem Tank neuen TSF- W der FF bereitgestellt. Im völlig verqualmten Pumpengebäude musste eine nicht mehr ansprechbare Person gesucht und gerettet werden. Der vermisste konnte nach kurzer Zeit gefunden werden.

Die weitere Wasserversorgung für die Brandbekämpfung an der weitläufigen Einsatzstelle wurde durch den Gerätewagen- Nachschub sichergestellt. Es wurde eine offene Wasserentnahmestelle am Nachklärbecken der Kläranlage eingerichtet.
Weiterhin wurde am LF 16- TS die Atemschutzüberwachung für den Bereich der Brandbekämpfung im Pumpengebäude und eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Aufgrund der weit auseinander liegenden Einsatzstellen mussten die Elveser Kräfte ihre AGT- Überwachung selbstständig durchführen.

Nach Abschluß der Übung wurden den Teilnehmern noch einige Möglichkeiten zum Aufbau einer behelfsmäßigen Bockleiter durch den
stv. Gemeindebrandmeister Thomas Scheidemann erläutert.
In der anschließenden Übungsnachbesprechung konnte festgestellt werden, dass alle vorhandenen Gefahren zufriedenstellend abgearbeitet wurden.

Nach der Mittagspause am Feuerwehrgerätehaus Elvese wurden die Fahrzeuge erneut in die Bereitstellung außerhalb der Ortschaft Elvese gefahren und die zweite Übung vorbereitet.

Lage:

In Elvese ist in der Berliner Straße ein Lastkraftwagen mit einem Gefahrgutstoff ( Dargestellt durch einen Traktor mit Wasserfass ) nach einem Bremsversagen in eine Hauswand gefahren. Hierbei wurde der Fahrer im Fahrzeug ohne Bewußtsein und kann sich nicht mehr ohne Hilfe befreien.
Durch den Aufprall läuft am Fahrzeugtank Kraftstoff aus, der sich durch den heißen Motor entzündet hat.
Im betroffenen Gebäude befinden zum Unfallzeitpunkt drei Personen, die in einem Lagerraum mit Arbeiten beschäftigt sind und verschüttet wurden. Ihnen droht weitere Gefahr durch das sich ausbreitende Feuer vom Fahrzeug.

Die Aufgaben:

Menschenrettung am verunglückten LKW und im Gebäude.
Eindämmen des Brandes am LKW und Kühlung des Transporttanks mit dem gefährlichen Stoff.
( Orangefarbene Gefahrgut- Tafel/ Beschilderung 30/ 1202
Gefahrstoff: Heizöl )
Umfassende Brandbekämpfung an der Einsatzstelle.

Der Ablauf:

Nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle erhielten die Fahrzeugführer durch den stv. Ortsbrandmeister der FF Elvese nach Erkundung eine Einweisung in die Lage und ihre Einsatzaufträge.
Das TSF- W Elvese musste sofort die Menschenrettung am LKW und Gebäude unter Atemschutz einleiten.
TSF- W Angerstein sollte die Brandbekämpfung am verunfallten Fahrzeug durchführen und den Transporttank des Fahrzeuges kühlen.
Das LF 16- TS bekam den Auftrag, eine Wasserentnahmestelle am Löschteich der Ortschaft einzurichten und anschließend die Brandbekämpfung zu unterstützen.

Der GW- N Angerstein war für das Verlegen einer Wasserförderstrecke vom Löschteich zur Einsatzstelle ( ca. 410 Meter ) zuständig. Freie Kräfte anschließend ebenfalls zur Brandbekämpfung an der Einsatzstelle.

Die Elveser Kameradinnen und Kameraden gingen umgehend zur Menschenrettung am Fahrzeug vor. Dazu nahm der Angriffstrupp unter Atemschutz ein Kleinlöschgerät ( Pulverlöscher ) zur Eigensicherung vor und rettete den Fahrer. Anschließend wurde dieser zur Verletztenablage gebracht, die am Dorfgemeinschaftshaus eingerichtet wurde.
Der Wassertrupp verlegte zunächst die B- Leitung ( mit Hilfe des Maschinisten ) bis zum Verteiler, rüstete sich aus und ging mit 1. Rohr zur Menschenrettung vor. Eigensicherungsmittel war hier die vorgenommene C- Leitung.
Nach dem Eindringen in die verqualmte Werkstatt wurden die drei Vermissten zügig gefunden und konnten gerettet werden.
Am TSF- W der FF Angerstein wurde die Brandbekämpfung und Kühlung am verunfallten Fahrzeug mit einem Schwerschaumrohr unter Atemschutz und die weitere Brandbekämpfung am Gebäude von außen mit C- Strahlrohren eingeleitet.
Die Atemschutzüberwachung musste aufgrund der zwei Einsatzabschnitte von den Maschinisten der beiden TSF- W wahrgenommen werden.
Nachdem das LF 16- TS die Wasserentnahmestelle hergerichtet hatte, wurde durch die Mannschaft dieses Fahrzeuges ein Rettungstrupp für den Atemschutzeinsatz bereitgestellt und die Brandbekämpfung vom TSF- W Elvese unterstützt. Ebenso konnte nach der Verlegung der Wasserförderstrecke vom Löschteich die Mannschaft des GW- N am umfassenden Löschangriff teilnehmen.

Gegen 15:30 Uhr, nachdem die Fahrzeuge wieder einsatzbereit und die ausgeliehenen Materialien wieder in die Feuerwehrtechnische Zentrale ( FTZ )
Northeim gebracht worden waren, konnte bei gutem Wetter noch bei Bockwurst und einem Getränk nach Wahl über den Übungstag diskutiert werden.

 

 

Vielen Dank:

Ein besonderes Dankeschön für die Hilfe und Unterstützung geht an:

Gemeindebrandmeister Ingo Tennstedt für das Bereitstellen des Übungsobjektes Kläranlage und die Unterstützung im Vorfeld des Übungstages.
Den stv. Gemeindebrandmeister und Ortsbrandmeister der FF Elvese Thomas Scheidemann für die Erklärung und Erläuterung zum Bereich Bockleitern und seine Unterstützung beim Übungstag.
Den Kameraden Markus Napp, Jürgen Schmidt von der FF Angerstein, Peter Scheidemann aus Elvese für die Hilfe bei der Vorbereitung dieses Übungstages.
Der FF Nörten- Hardenberg, insbesondere dem Kameraden Detlef Magnus, für das Bereitstellen des LF 16- TS.
Dem Kameraden Horst Müller für das "Küchenteam" am Mittag.
Raphael Richter für seine tollen Bilder vom Übungstag.
Bodo Bertram für die freundliche Bereitstellung seines Grundstückes für Übung Nummer 2.
Den Mitarbeitern der FTZ Northeim für Materialien
( 50 Schläuche, AGT- Flaschen und den "sauschweren" Dummy )
Unseren "Verletztendarstellern" Marvin Tiemann, Tino und Timmy Voltmann.
Und natürlich allen Teilnehmern der Feuerwehren Angerstein und Elvese, ohne die dieser Tag überhaupt nicht funktioniert hätte.


Vielen Dank für Eure Einsatzbereitschaft!!!